* Auszüge Teil II - ab 1971 - FFW Oerrel


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* Auszüge Teil II - ab 1971

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Das Wichtigste aus Protokollen ab 1971

26. Februar 1971
Nachdem die Gemeinde Oerrel mit Wirkung vom 01. Februar 1971 zu einer Ortschaft der Stadt Munster geworden ist, wurde die bis dahin eigenständige Freiwillige Feuerwehr Oerrel nun zu einer Ortsfeuerwehr der Stadtfeuerwehr Munster. Daher war bei dieser Jahreshauptversammlung, die nur knapp vier Wochen später stattfand, erstmals auch Herr Dammann als Vertreter der Stadt Munster dabei. Allerdings war die Bildung der Stadtfeuerwehr zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz vollzogen, so gab es noch keinen Stadtbrandmeister. Rudolf Hausenblas wurde daher von Ortsbrandmeister Pötter noch als Unterkreisbrandmeister begrüßt, der auch KBM Clausing vertrat. Als langjährigen Freund der Oerreler Wehr begrüßte Pötter den früheren Unterkreisbrandmeister Max Schmidt.

Bevor Erich Pötter das letzte Jahr der Eigenständigkeit Revue passieren ließ, verlas Schriftführer Wolfgang Spirius die Niederschrift der JHV des Vorjahres, Kassenwart Sigurd Walpuski gab den Kassenbericht und Kassenprüfer Werner Koch beantragte anschließend dessen Entlastung sowie die des Kommandos, die einstimmig erteilt wurde. Kamerad Walpuski bat anschließend um Ablösung in diesem Amt, das er aus beruflichen Gründen nicht weiterführen könne.

In seinem Jahresbericht ging Ortsbrandmeister Pötter auf die geleistete Arbeit bei den Übungsdiensten ein und verwies darauf, dass die Kameradschaftspflege ebenso wichtig ist. Von Einsätzen ist die Wehr im Jahr 1970 verschont geblieben. Einsatzübungen gab es wieder in Brambostel mit dem anschließenden Würstchenessen. Die Tagesfahrt, die leider verregnet war, ging nach Hannover. Der aktuelle Mitgliederstand liegt, nachdem sechs Kameraden ausgetreten sind, jetzt bei 20 aktiven und 24 passiven bzw. fördernden Kameraden. Pötter verweist darauf, dass es mit der Nachwuchsgewinnung schlecht aussieht. In der heutigen Zeit ist es schwer, die jungen Männer für die Arbeit in der Feuerwehr zu begeistern. Die Ablenkung durch andere Dinge wäre einfach zu stark. Pötter widersprach in diesem Zusammenhang einer Befürchtung, dass durch den Anschluss an die Stadt Munster einzelne Ortsfeuerwehren aufgelöst werden könnten. Pötter lobte zum Schluss die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Oerrel und hofft nun, dass dieses gute Einvernehmen auch mit der Stadt Munster fortbestehen wird.
Anschließend wurde das Kommando neu gewählt, wobei es zuvor wieder einmal zu einer Diskussion über die Stimmrechte der passiven und fördernden Mitglieder kam. Nachdem Hermann Quietmeyer kritisiert hatte, dass passive Mitglieder Ämter übernehmen aber nicht wählen sollen, blieb es dabei, dass sie mitwählen dürfen. Da Kassenwart Sigurd Walpuski das Amt abgegeben hat, wurde Wolfgang Spirius zum neuen Kassenwart gewählt. Kassenprüfer wurden die Kameraden Steinke und Walpuski. Das übrige Kommando wurde sodann geschlossen wiedergewählt.  

Vom Ortsbrandmeister werden die Kameraden Arno Teske zum Löschmeister, Walter Gronych, Herbert Wilmer, Sigurd Walpuski, Wolfgang de la Porte, Gerd Draband, Siegfried Schlumm und Rudi Berg zu Hauptfeuerwehrmännern, Heinz Merk, Günther Simontowski, Horst Prudlick und Wolfgang Spirius zu Oberfeuerwehrmännern befördert.  
Von der Stadt Munster überbringt Herr Dammann die Grüße von Stadtdirektor Peters, der wegen einer längeren Dienstreise leider verhindert ist. Er stellt sich als für die Feuerwehren zuständiger Sachbearbeiter vor und betont, dass alle Wehren in der bisherigen Form bestehen bleiben. Im März wird es eine erste Besprechung aller Ortsbrandmeister in Munster geben.  
Unterkreisbrandmeister Hausenblas aus Munster überbringt die Grüße von KBM Clausing. Sein Vorgänger Max Schmidt ist aus alter Verbundenheit aus Ebstorf, seinen jetzigen Wohnort, angereist. Er verweist darauf, dass keine Einsätze gehabt zu haben, doch zeigt, dass die Oerreler Wehr ihre Aufgabe – nämlich Brände zu verhüten – erfüllt hat. Auch er lobt die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Oerrel während seiner Amtszeit.

Ernst-August Helms, der jetzt Ortsvorsteher von Oerrel ist, erläuterte der Versammlung die für die Wehr durch den Anschluss an Munster anstehenden Veränderungen. Er verwies darauf, dass es auch Vorteile hat, da man jetzt die Einrichtungen in Munster mitbenutzen könne. Er wünschte sich, dass es gelingt, die Jugend wieder mehr für die Wehr zu begeistern. Er hob hervor, dass der Ortsrat weiterhin ein offenes Ohr für die Interessen der Wehr haben wird und bedankte sich in dessen Namen für die bewiesene Einsatzbereitschaft.  

Zum Abschluss der Versammlung dankte Erich Pötter Ortsvorsteher Helms für diese ausführlichen Erklärungen und erinnerte daran, dass Ernst-August weiterhin für uns Ansprechpartner sein wird.


18. Februar 1972
An der Jahreshauptversammlung im Waldkrug nahmen auch Kreisbrandmeister Clausing aus Soltau, Unterkreisbrandmeister Hausenblas aus Munster, Herr Dammann von der Stadt Munster und Ortsbürgermeister Ernst-August Helms teil.  

Da es im vergangenen Jahr 1971 keine ernsthaften Einsätze gegeben hatte, verweist Ortsbrandmeister Erich Pötter um so mehr auf die Notwendigkeit zu üben, um das Erlernte im Ernstfall anwenden zu können. Dazu gehörten auch Alarmübungen auf Orts- aber auch auf Unterkreisebene. Oder darüber hinaus auf Kreisebene. Die Wehr hat Zuwachs bekommen, so dass ihr jetzt 29 aktive und 23 passive Mitglieder angehören. Die Ausstattung der Wehr bezeichnete Pötter als den Umständen entsprechend ausreichend, wobei er allerdings auch darauf verwies, dass ihm eine eventuell mal erforderliche Rettungsaktion im Oerreler Krankenhaus etwas Sorgen mache, da das zu wenig geübt werde. Über die Einsatzfreudigkeit der Wehrmitglieder könne er aber zufrieden sein.

Am Ende seines Jahresberichtes wies der Ortsbrandmeister darauf hin, dass das Jahr 1972 sein letztes als Ortsbrandmeister sein werde. Nach einem Vierteljahrhundert müsse man jetzt an einen Nachfolger für ihn denken.

KBM Clausing freute sich über den Zuwachs an jungen Feuerwehrleuten, wobei man von einer kompletten Gruppe sprechen könne, die hinzugekommen ist. Wichtig wäre es die Ausbildung in allen Bereichen gründlich durchzuführen, damit man da auf der Höhe der Zeit ist. Wie er gehört hat, ist die Wehr zwar für die aktuellen Belange ausreichend ausgerüstet. Er verweist aber darauf, dass sich die Technik immer weiterentwickelt und die Gerätschaften verbessert werden. So könne man sich neue Ziele setzen, die Jahr für Jahr weiter gesteckt werden. Die Aufgaben einer Feuerwehr erfordern heutzutage gut ausgebildete Spezialisten. Er wolle aber keine Angst machen, sondern dazu ermuntern, die auf uns zukommenden Aufgaben in alter Tradition zu meistern.  

Ortsbürgermeister Ernst-August Helms dankte den Wehrmitgliedern für ihre Einsatzbereitschaft unter ihrem langjährigem Ortsbrandmeister Pötter. Er verweist darauf, dass sich durch die Zusammenlegung mit Munster zwar einiges geändert hat, die Aufgaben der Wehr aber die gleichen geblieben sind. Die persönliche Ausrüstung der Wehrmitglieder wird nach wie vor durch den Ortsrat finanziert, während die Kosten für die Ausrüstung mit feuerwehrtechnischem Gerät durch die Stadt getragen werden. Nach der neuen Dienstordnung sind die Ortsbrandmeister demnächst dem Stadtbrandmeister unterstellt. Er verweist noch darauf, dass der Zuschuss für die Wehr aus Mitteln des Ortsrates erhöht werden soll. Es schließt sich ein kurzes Grußwort von Seiten des Vertreters der Stadt Munster an.

Zum Abschluss der Versammlung wird aus den Reihen der Wehr kritisiert, dass einige der Löschwasserzisternen im Ort eingeebnet wurden. Ortsbürgermeister Helms begründet das damit, dass die jetzige Einebnung noch zu Lasten des Bundes gegangen sei. Eine spätere durch die Aufstellung eines Bebauungsplanes erforderliche Einebnung wäre dann zu Lasten der Stadt Munster gegangen. Daher habe man sich für die jetzige Einebnung entschieden.


20. Oktober 1972
Außerordentliche Mitgliederversammlung im Gemeindehaus.  

Grund für diese außerordentliche Mitgliederversammlung ist die Wahl eines Ortsbrandmeisters, nachdem die Stadt Munster alle Ortsfeuerwehren im Stadtgebiet schriftlich dazu aufgefordert hatte, bis zum 15. November 1972 einen Ortsbrandmeister zu wählen. Nur so kann gewährleistet werden, dass diese alle rechtzeitig vor dem 31.12.1972 offiziell durch den Rat der Stadt Munster dazu ernannt werden können, weil die neue Satzung für die Feuerwehren der Stadt Munster zum 1.1.1973 in Kraft treten wird.

Vor der Wahl des Ortsbrandmeisters wird die neue Satzung von Unterkreisbrandmeister Hausenblas erläutert. Nachdem mit 21 anwesenden aktiven Kameraden die Beschlussfähigkeit festgestellt wurde, schlägt der bisherige Ortsbrandmeister Pötter seinen Vertreter Karl-Heinz Wisniewski als seinen Nachfolger vor, der allerdings ablehnt. Daraufhin wird Arno Teske vorgeschlagen, der bei 3 Enthaltungen mit 11 Ja-Stimmen und 7 Nein-Stimmen zum neuen Ortsbrandmeister gewählt wird. Arno nimmt die Wahl an.

Da Karl-Heinz Wisniewski auch für den stellvertretenden Ortsbrandmeister nicht mehr zur Verfügung steht, werden Rudi Berg, Horst Prudlick und Helmut Hominski zur Wahl vorgeschlagen. Gewählt wird Rudi Berg bei einer Enthaltung mit 13 Ja-Stimmen und 7 Nein-Stimmen. Auch Rudi nimmt die Wahl an.  


11. Januar 1973
An dieser JHV im Waldkrug nahmen neben allen aktiven und passiven Mitgliedern auch Oberforstmeister Sellhorn, Ortsbürgermeister Helms, KBM Clausing, Unterkreisbrandmeister Hausenblas sowie Herr Dammann von der Stadt Munster teil.  

Ortsbrandmeister Pötter trägt seinen letzten Jahresbericht für das abgelaufene Jahr 1972 vor, indem er die junge Gruppe hervorhebt, die sich gut eingespielt und das Ausbildungsziel erreicht hat. Bei den Wettkämpfen in Breloh hatte sie Null Fehlerpunkte. Die Zeit war zwar noch nicht so optimal, aber das könne man von einer so jungen Truppe auch noch nicht erwarten. Neben den zahlreichen Übungen wurde die Pflege der zur Verfügung stehenden Geräte ordnungsgemäß vorgenommen, so dass die Schulungen und Übungen mit diesen Geräten durchgeführt werden konnten.  

Ernsthafte Einsätze gab es im vergangen Jahr in den ersten drei Quartalen wieder nicht, so dass die Kameradschaftspflege mit der Fahrt ins Blaue, einem Bratwurstessen und dem Kameradschaftsabend am 11.11.1972 im Vordergrund stand. Doch dann brach am 13. November der große Orkan über Niedersachsen herein, der auch in Oerrel und vor allem im Oerreler Wald erhebliche Schäden angerichtet hatte. So war die Wehr bei der Beseitigung der Sturmschäden im Bereich der Ortschaft eingesetzt. Tage später kam noch einen Stubenbrand im „Großen Haus“ hinzu.  

Erich Pötter berichtete der Versammlung auch von der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 20.10.1972, in der es um die Wahl eines neuen Ortsbrandmeisters ging. Er verwies darauf, dass er aus persönlichen Gründen nicht mehr angetreten ist und als Nachfolger Karl-Heinz Wisniewski vorgeschlagen hatte. Nachdem dieser für die Wahl aber nicht zur Verfügung stand, wurde unser Gerätewart Kamerad Arno Teske zu seinem Nachfolger gewählt. Zu seinem Stellvertreter wurde Rudi Berg gewählt.

Der Ortsbrandmeister verpflichtete sodann die Anwärter Hans-Hermann Timme, Jörg Helms, Achim Teske, Hartmut Winschel, Harald Winschel, Volker Müller, Martin Gärtner und Kurt-Werner Erasmus zu Feuerwehrmännern. Er bedankte sich sowohl bei diesen jungen Kameraden wie auch bei den anderen Mitgliedern für die geleistete Arbeit und wünschte sich, dass die Gruppe weiterhin so zusammenhält wie bisher.  

Anschließend wurde das Kommando neu gewählt. Nach der Satzung gehören dem Kommando fest an: Arno Teske als neuer OrtsBM, Rudi Berg als neuer stellv. OrtsBM, Karl-Heinz Wisniewski als Taktikführer, Kassenwart Wolfgang Spirius und Kassierer Helmut Hominski sowie der Schriftführer, den derzeit ebenfalls Wolfgang Spirius übernommen hat. Der Posten des Gerätewartes ist vakant, da Arno neuer Ortsbrandmeister geworden ist. Dieses Amt muss neu besetzt werden, woraufhin Günther Simontowski vorgeschlagen wird. Nachdem dieser bei einer Enthaltung mit 17 Ja-Stimmen gewählt wird und die Wahl annimmt, ist das Kommando wieder komplett.

Unter TOP 7 übergibt Erich Pötter die Amtsgeschäfte des Ortsbrandmeisters an seinen gewählten Nachfolger. Da dieser seitens der Verwaltung aber noch nicht offiziell bestätigt ist, will Pötter die Leitung der Versammlung an Ortsbürgermeister Helms übergeben. Dieser will sie aber nicht übernehmen sondern bei Pötter belassen. Er solle sich jetzt nicht zurückziehen, sondern der Wehr weiterhin mit seinen Erfahrungen aus 25 Jahren Dienstzeit zur Verfügung stehen.

Ortsbürgermeister Helms dankte dem scheidenden Ortsbrandmeister und der gesamten Wehr für die geleistete Arbeit im Namen des Ortsrates und der Stadt Munster. Der Ortsrat wird Erich Pötter noch in einer öffentlichen Sitzung seinen Dank aussprechen. Er möchte dies heute schon an dieser Stelle tun und der Wehr unter neuer Leitung weiterhin viel Glück und Erfolg wünschen. Er verspricht  dem neuen Ortsbrandmeister weiterhin für die Belange der Wehr einzutreten, soweit es im Rahmen seiner Möglichkeiten liegt.  

Herr Dammann überbringt die Grüße von Stadtdirektor Peters, der aufgrund anderer Termine auch in diesem Jahr verhindert ist an der JHV teilzunehmen. Er bedankt sich bei Erich Pötter für die gute und reibungslose Zusammenarbeit. Gleichzeitig verabschiedet er sich als für die Feuerwehren zuständiger Sachbearbeiter, da diese Aufgabe jetzt Herr Westerkowsky übernommen wird.  

Kreisbrandmeister Clausing bedankte sich mit Handschlag ganz persönlich bei Erich Pötter, der fast 25 Jahre an der Spitze der Oerreler Wehr gestanden hat. Rund 17 Jahre davon, hätte er als Kreisbrandmeister mit ihm zusammengearbeitet. Seinen Dank richtete er aber auch an Frau Pötter, die ihrem Mann den Rücken freigehalten habe. Dem neuen Wehrführer Arno Teske wünschte er viel Glück und Erfolg, in seinem gewiss nicht immer leichten Amte und hoffe auf weiterhin gute Zusammenarbeit.

KBM Clausing ging dann noch auf die im Jahresbericht erwähnten wenigen Einsätze ein. Dafür solle man ruhig dankbar sein. Durch den Übungsdienst schafft man die Voraussetzungen, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Der kam dann auch am 13. November. Die Sturmkatastrophe hat schwere Schäden zurückgelassen. Der Kreis Soltau ist besonders durch den großen Windbruch in seinen Waldbeständen getroffen worden. Dadurch wird man im Frühjahr und Sommer bei einer großen Trockenheit besonders anfällig für Waldbrände sein, wodurch die einzelnen Wehren einer erheblichen neuen Belastung ausgesetzt werden könnten. Man kann nur hoffen, dass das allen Menschen klar ist, die in den Wäldern spazieren gehen und dort Erholung suchen.  

Der KBM gibt bekannt, dass das Oerreler Tanklöschfahrzeug jetzt die Funkausrüstung erhält, womit eine weitere Lücke im Funknetz geschlossen ist.  

Unterkreisbrandmeister Hausenblas dankte ebenfalls Erich Pötter für die gute Zusammenarbeit. Gleichzeitig richtete er seinen Dank aber auch an dessen Vertreter Karl-Heinz Wisnieswki, der ja auch viel zum guten Ruf der Oerrel Wehr beigetragen hat. Nun hoffe er auf eine gute Zusammenarbeit mit der neuen Wehrführung.  

Oberforstmeister Sellhorn dankt der Wehr für die gezeigte Einsatzbereitschaft und gratulierte der neu gewählten Führung, die ihr Amt in einem schweren Jahr antritt. Die durch den starken Windbruch kaum zugänglichen Waldgebiete der Oerreler Forst sollten erst für die Bevölkerung gesperrt werden. Da aber aufgrund der vielen Truppenübungsplätze rund um Munster der Erholungsraum bereits stark eingeschränkt ist, wurde davon Abstand genommen. Dadurch das der Wald für Spaziergänger offen bleibt, erhöht sich allerdings auch die Gefahr von Waldbränden. Und da könne  jetzt jeder kleine Waldbrand schnell zur Katastrophe werden. Daher werden Alarmierungspläne erstellt, die auch einen Einsatz der Bundeswehr berücksichtigen. Die Bundeswehr würde im Ernstfall durch den Kreis aus eingeplanten Bereitstellungsräumen heraus zu den Einsatzgebieten ausrücken. Es werden Karten an die Wehren ausgegeben, in denen die befahrbaren Wege eingezeichnet sind. Er regt an zu überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre, ein Tanklöschfahrzeug während der Hauptgefahrenzeit im hiesigen Gebiet einsatzfähig besetzt bereitzustellen. Mit der Hoffnung, von Waldbränden verschont zu bleiben, bedankte sich Herr Sellhorn bei den Kameraden.

Ortsbürgermeister Helms kritisierte den Weg der Alarmierung der Bundeswehr. Er würde es bei Umgehung der Dienstvorschriften begrüßen, wenn die Verantwortlichen in Notfällen die Bundeswehr direkt anfordern könnten.
08. März 1974
Im Protokoll über die in der Lönsklause abgehaltenen Jahreshauptversammlung  heißt es einleitend, dass Arno Teske „nach einjähriger kommissarischer Tätigkeit als Ortsbrandmeister“ die anwesenden 32 Mitglieder begrüßt und die Beschlussfähigkeit der Versammlung feststellt. Ferner begrüßt er KBM Klausing, Ortsbürgermeister Helms, der auch Mitglied der Wehr ist, Vertreter des Oerreler Ortsrates, Herrn Westerkowsky als Vertreter der Stadtverwaltung, Stadtbrandmeister Rudolf Hausenblas und seinen Vertreter Walter Lohmann sowie als Gast den Leiter der Oerreler Schule, Herrn Siebelt Feeken, der sich bereit erklärt hat, das Episkop der Schule zur Verfügung zu stellen und auch zu bedienen.  

Er freute sich auch über die anwesende „Gruppe der Damen“, die sich zum 25-jährigen Geburtstag der Wehr zusammengefunden hat und sich der Wehr als Einsatzgruppe im Laufe des Jahres zur Verfügung stellen wird.

Nachdem das Protokoll der letzten JHV verlesen und genehmigt sowie der Kassenbericht vorgetragen und die Entlastung erteilt worden war, trug Arno Teske seinen ersten Jahresbericht vor. Es gab im vergangenen Jahr einen Brand in der Oerreler Forst, der aber schnell unter Kontrolle gebracht und gelöscht werden konnte. Ansonsten blieb die Wehr von ernsten Einsätzen verschont. Außer bei diesem Einsatz kam die Wehr noch zu 56 Übungen und Übungsdiensten zusammen.

Nachdem Ortsbürgermeister Helms die Grüße des Ortsrates überbrecht und der Wehr für ihre Einsatzbereitschaft gedankt hatte, gab KBM Klausing einen Überblick über die Lage der Wehren allgemein. Er verwies darauf, dass auch im laufenden Jahr wieder eine erhöhte Waldbrandgefahr besteht. Im letzten Jahr hat sich die Überwachung der Wälder im Regierungsbezirk Lüneburg mit Hilfe von Flugzeugen aus der Luft bewährt. Er begrüßte die Initiative der Damen in Oerrel. In der Niedersächsischen Feuerschutzordnung ist eine Damengruppe bisher zwar nicht vorgesehen, aber eine entsprechende Änderung würde angestrebt. Auch versicherungsmäßig wäre noch einiges zu klären. Er dankte den Damen für die gezeigte Einsatzbereitschaft ebenso, wie er auch den männlichen Kameraden seinen Dank aussprach.

Auch Stadtbrandmeister Hausenblas schloss sich dem Dank der Vorredner an und beförderte danach die Kameraden Arno Teske und Karl-Heinz Wisniewski jeweils zum Hauptlöschmeister, Rudi Berg zum Oberlöschmeister und Hans-Herbert Wilmer zum Oberfeuerwehrmann. Anschließend gab er die Ernennung der Kameraden Arno Teske und Rudi Berg zu Ehrenbeamten der Stadt Munster bekannt und verlas die Ernennungsurkunden. Daraufhin überbrachte auch Stadtamtmann Westerkowsky die Grüße der Stadt und versprach, dass sich diese für einen ausreichenden Schutz der Damengruppe sorgen werde. Ferner gab er bekannt, dass für die alte, nicht mehr reparierbare, Sirene eine neue bestellt wurde, die sofort nach Lieferung montiert wird.

Zum Abschluss der Versammlung bedankte sich Teske bei allen Kameraden für den Einsatz, wobei er insbesondere auch den Einsatz anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Wehr Oerrel hervorhob. Auch die Bereitschaft der Frauen, das Fest mitzugestalten, würdigte der Ortsbrandmeister. Er bat alle Anwesenden nach Versammlungsschluss noch zu bleiben, da noch Filme und Bilder von den Veranstaltungen des Jubiläums gezeigt werden. Er freute sich, dass Herr Feeken hierbei behilflich ist.  

21. Februar 1975
Auf der im Waldkrug abgehaltene JHV, bei der Ortsbrandmeister Teske wieder die schon im Vorjahr anwesenden Gäste begrüßen konnte, mussten neue Kassenprüfer gewählt werden, nachdem Kamerad Ernst-August Helms beanstandet hatte, dass die derzeitigen Kassenprüfer passive Mitglieder sind, was nicht der Satzung entsprechen würde. Danach dürften nur aktive Mitglieder Ämter bekleiden. Daher dankte der Ortsbrandmeister nach dem Kassenbericht den bisherigen Kassenprüfern Edmund Steinke und Sigurd Walpuski für ihre Arbeit und rief zur Neuwahl auf. Gewählt wurden anschließend jeweils einstimmig die Kameraden Herbert Wilmer und Paul Martin.

Im Jahresbericht für 1974 erwähnte Arno Teske drei Entstehungsbrände, die dank des Tanklöschfahrzeugs jeweils schnell gelöscht werden konnten. Mit Stolz berichtete er von der am 17. Mai 1974 gegründeten Damengruppe der Ortsfeuerwehr Oerrel, die auch schon an verschiedenen Wettkämpfen teilgenommen und dabei gut abgeschnitten habe.  

Neben den üblichen Veranstaltungen zur Kameradschaftspflege - Tagesfahrt in die Holsteinische Schweiz, Bratwurstessen, Kameradschaftsabend, Weihnachtsfeier – und den laufenden Übungsabenden erwähnte der OrtsBM noch die in Oerrel durchgeführte Brandschutzwoche im Oktober 1974 mit dem Tag der offenen Tür mit den Fahrten für Kinder in den Einsatzfahrzeugen, der Löschvorführung mit schwerem Atemschutz und Brandbekämpfung als Höhepunkt.  

Die Wehr hatte am 31.12.1974 insgesamt 65 Mitglieder, davon waren 23 männliche und 10 weibliche Aktive, 22 Passive und 10 Fördernde. Anzumerken ist dabei, dass die fördernde Mitgliedschaft zukünftig die passive Mitgliedschaft, die ausläuft, ersetzen wird.  

Stadtbrandmeister Hausenblas beförderte Arno Teske zum Brandmeister, Rudi Berg zum Oberlöschmeister, Günther Simontowski, Horst Prudlick und Wolfgang Spirius zu Hauptfeuerwehrmännern.  

Der OrtsBM gibt bekannt, dass die Wehr jetzt einen neuen Übungsplatz gegenüber vom Sportplatz bekommen hat. Dort müssen noch einige Aufräumarbeiten vorgenommen werden, dann stünde der Platz für Wettkampfübungen zur Verfügung. In den üblichen Grußworten gingen sowohl KBM Klausing als auch Stadtamtmann Westerkowsky auf die neu gegründete Damengruppe ein und lobten die ergriffene Initiative der Oerreler, noch bevor es offiziell eingeführt wurde.  

Fortsetzung folgt!
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