* Das Feuerwehrgerätehaus - FFW Oerrel


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* Das Feuerwehrgerätehaus

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  Das Feuerwehrgerätehaus Unterkunft und Ausbildungsstätte
Der Gedanke, in Oerrel ein neues Feuerwehrgebäude zu bauen, entstand erstmals im Sommer 1961. Das alte Gebäude, das an der damals noch vorhandenen Einmündung des heutigen Turmweges auf die Bundesstraße 71 liegt, war für die neuen, größeren Fahrzeuge zu klein geworden. Die Fahrzeuge konnten nur mit Mühe in die zu engen Boxen hinein- und herausgefahren werden. Besonders beim Herausfahren ging wertvolle Zeit verloren. Außerdem sollte das Gebäude nach dem aufgestellten Bebauungsplan abgerissen werden. Allerding ist es bis heute erhalten geblieben.

  
Zunächst wurden Anregungen für die Art des Neubaus gesammelt. Dazu wurde eine Fahrt des Verwaltungsausschusses der Gemeinde Oerrel, an der der Kreisbrandmeister teilnahm, durch den Landkreis Soltau unternommen. Doch durch den plötzlichen Tod des damaligen Bürgermeisters August Helms ruhte die Angelegenheit vorübergehend.

Im Oktober 1963 wurde die Idee mit einer erneuten Vorbesprechung wieder aufgegriffen. Am 20. November 1963 beschloss der Gemeinderat Oerrel einstimmig den Neubau des Feuerwehrgebäudes. Im April 1964 wurde der Beschluss dahingehend geändert, dass der Bau größer und umfangreicher als ursprünglich vorgesehen durchgeführt werden soll, um im neuen Gebäude nun auch die Amtsräume der Gemeindeverwaltung und der Post mit aufzunehmen. Mit der Durchführung und der Bauaufsicht wurde der Architekt Hechinger aus Munster beauftragt.

Der günstige Standort des Gebäudes inmitten der Ortschaft konnte gewählt werden, nachdem das Grundstück mit sehr viel Entgegenkommen vom Staatlichen Forstamt Oerrel zur Verfügung gestellt wurde.

Die Bauzeichnungen wurden Ende Juni 1963 fertiggestellt, so dass die Ausschreibung vorgenommen werden konnte. Schon Ende November 1963 wurden die Fundamente gegossen und im April 1964 konnte das Richtfest gefeiert werden.
  
Am 20. Dezember 1964 war der Gebäudeteil, der für die Feuerwehr vorgesehen war, soweit fertiggestellt, dass er beheizt werden und die Feuerwehrfahrzeuge in die neuen Garagenboxen gestellt werden konnten.
  
Am 10. April 1965 war es dann soweit. Im Rahmen einer Feier wurde der Feuerwehrteil des Gebäudes an die Freiwillige Feuerwehr Oerrel übergeben. Die beiden Feuerwehrfahrzeuge standen vor den Garagen, davor war die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Oerrel unter dem Kommando von Gemeindebrandmeister Pötter angetreten. Zur Übergabe begrüßte Bürgermeister E.-A. Helms als Gäste Kreisbrandmeister Klausing aus Soltau, die Führer der Wehren aus den Nachbargemeinden Munster und Breloh sowie die Ratsherren und die nicht zum Rat gehörenden Bauausschussmitglieder der Gemeinde Oerrel. Helms gab den Schlüssel des Neubaus, den er vom Architekten überreicht bekommen hatte, an den Gemeindebrandmeister weiter. Anschließend war das Gebäude zur Besichtigung freigegeben.

Im ebenfalls schon fertiggestellten Sitzungszimmer erläuterte Bürgermeister Helms Einzelheiten zum Neubau. Dabei betonte er, dass man schon für die Zukunft den Platzbedarf für ein drittes Fahrzeug mit eingeplant habe. Außerdem wäre der Bau nach den neuesten Erkenntnissen der Technik erfolgt. Die bereits vorher vorhandene Löschwasserzisterne wurde unter dem Vorbau des Einganges geschickt in das neue Bauwerk einbezogen.

Bevor Gemeindebrandmeister Pötter das Wort ergriff, überreichte der Bürgermeister der Feuerwehr ein besonderes Geschenk: eine vorbereitete Chronik im schmucken Einband mit zahlreichen Fotografien. Pötter erinnerte in seiner Dankesrede an die Anfänge der Freiwilligen Feuerwehr Oerrel. Sein Dank galt dem Bürgermeister und dem feuerwehrfreundlichen Gemeinderat.

Anschließend begaben sich die Feuerwehrmänner, der Gemeinderat und die Gäste in die Gaststätte “Lönsklause”. Der Gastwirt Rudat hatte eine festliche Tafel gedeckt. Bei Eisbein und Sauerkraut wurde die Übergabe gefeiert. Kreisbrandmeister Klausing bezeichnete in seiner Rede die Übergabe als einen historischen Tag für Gemeinde und Feuerwehr. Er erinnerte an den Tag des Richtfestes, an dem es auch geregnet hatte. Er bewertete dies als gutes Omen und beglückwünschte die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Oerrel zu ihrem schönen neuen Gerätehaus.

Am 26. Mai 1965 folgte dann die Einweihung des Gebäudeteils, in dem die Gemeinde und Post untergebracht war. Bürgermeister Ernst-August Helms dankte während der Feierstunde im Gasthaus “Waldkrug” allen, die an der Verwirklichung des Gebäudes mitgewirkt hatten. Zuvor bestand für die geladenen Gäste an diesem Mittwochnachmittag Gelegenheit, das neue Gemeinde- und Feuerwehrhaus zu besichtigen.

Es enthielt damals zwei Dienstzimmer für die Gemeindeverwaltung und ein Amtszimmer für den Bürgermeister, der in Oerrel gleichzeitig Gemeindedirektor war. Heute werden diese Räume als Küche, Büro des Zeugwartes und Kommandoraum genutzt. Im Vorderteil des Hauses war der Dienst- und Schalterraum der Post untergebracht (heute: Brandmeisterzimmer).

In der linken Gebäudehälfte befinden sich, damals wie heute, die drei Garagen für die Feuerwehrfahrzeuge, wobei der Wehr immer nur zwei Fahrzeuge zur Verfügung standen. Die dritte Garage wird als Einstellplatz für die Hausmeisterwohnung genutzt.

Im Obergeschoß lag über den Amtsräumen der Gemeinde der Sitzungssaal der Gemeindeverwaltung, der zugleich auch der Feuerwehr als Unterrichtsraum zur Verfügung stand. Dahinter, durch eine Wand getrennt, lag die Aktenkammer und das Archiv der Gemeinde. Durch die Eingemeindung in die Stadt Munster wurde dieser Aktenraum frei, so dass die Trennwand im Jahre 1978 entfernt und der Unterrichtsraum vergrößert werden konnte. Er wird seitdem ausschließlich als Unterrichts- und Tagungsraum der Feuerwehr genutzt.

Die über den Garagen liegende Wohnung war ursprünglich für den Gerätewart vorgesehen, der gleichzeitig auch als Hausmeister für das Gebäude tätig sein sollte. Aufgrund personeller Veränderungen in der Feuerwehr stand die Wohnung dann aber bald schon dem Ortsbrandmeister bzw. dem Stellvertreter zur Verfügung, da der Gerätewart die Wohnung nicht benötigte.

Die Kellerräume unter den ehemaligen Gemeinde- und Posträumen stehen heute der Feuerwehr und dem Wohnungsinhaber ebenso zur Verfügung, wie je eine Hälfte des Dachbodens. Auf dem Dach des Gebäudes ist nach wie vor die Sirene installiert, die 2018 durch eine moderne elektronische Sirene ersetzt wurde. In früheren Jahren konnte die Sirene noch entweder durch einen Feuermelder an der Vorderseite des Gebäudes oder durch einen weiteren auf dem Flur zur Wohnung ausgelöst werden. Heute kann die Sirene zusammen mit der 2. Oerreler Sirene am Sportplatz nur noch per Funk durch die Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle in Soltau ausgelöst werden.
Wie auf den beiden Fotos von 1965 und 1967 zu sehen ist, stand neben dem Feuerwehrhaus der ebenfalls im Jahre 1964 neu errichtete Feuerwachtturm des Staatlichen Forstamtes Oerrel. Nirgendwo anders waren der vorbeugende und der abwehrende Brandschutz so deutlich sichtbar wie am Feuerwehrhaus Oerrel. Die Waldbrandüberwachung war und ist eine Aufgabe der Niedersächsischen Landesforsten, die dazu bei hoher Waldbrandgefahr die Feuerwachtürme mit eigenem Personal – Waldarbeiter oder auch Forstbeamte - besetzte. Der Feuerwachtturm in Oerrel war insofern etwas Besonderes, da er mitten im Dorf direkt neben der Feuerwehr stand.

Die der Freiwilligen Feuerwehr Oerrel wäre ohne die Geschichte „unseres“ Feuerwachtturmes unvollständig. Viele der auf dem Turm zur Waldbrandüberwachung eingesetzten Waldarbeiter oder Forstbeamten waren auch Mitglieder unserer Feuerwehr. Bei einem Waldbrand erhielten wir die ersten Informationen direkt vom Beobachtenden. Und weil es unser aller Turm war, veranstalteten wir für das Dorf unser Turmfest.  

Daher präsentieren wir an dieser Stelle auch ausführlicher die Geschichte „unseres“ Feuerwachturmes.



  
Er gehört(e) zur Wehr – war einmal und ist nicht mehr
An der Stelle, an der heute das Feuerwehrhaus steht, stand bis zum Sommer 1963 der alte Feuerwachturm, der im 2. Weltkrieg nicht nur als Feuerwachtturm, sondern auch als Flakturm zur Abwehr von Fliegerangriffen verwendet wurde. Der Turm im Dorf selbst war nicht der einzige Flakturm, sondern es gab davon eine ganze Anzahl, die rund um die damalige Luftmunitionsanstalt (Luft-Muna) aufgestellt worden waren. Während die Flaktürme nach dem Krieg alle wieder abgerissen wurden, blieb der Turm im Dorf zur Waldbrandüberwachung erhalten.

Manchmal ist davon die Rede, dass es während des Krieges im Dorf sogar zwei nebeneinanderstehende Türme – einen zur Waldbrandüberwachung und einen Flakturm – gegeben haben soll. Das ist eher unwahrscheinlich, zumal es dafür bisher keinerlei Belege gibt. Aus einem 1949 aufgestellten Protokoll der englischen Besatzungsmacht, in dem sämtliche militärisch genutzte Objekte und Gebäude, einschließlich der für die Soldaten errichteten Wohnhäuser und Baracken im Dorf, erfasst sind, geht hervor, dass der im Dorf stehende Turm für Forstzwecke und zur Waldbrandüberwachung erhalten bleiben solle. Einen Hinweis auf einen 2. Turm im Dorf gibt es in dem Protokoll nicht.

So blieb der Turm erhalten und wurde nicht nur zur Waldbrandüberwachung, sondern auch von der Freiwilligen Feuerwehr genutzt. Wie aus den alten Protokollen hervorgeht durfte die Wehr ihn als Schlauchturm nutzen, in dem dort die nassen Feuerwehrschläuche zum Trocknen aufgehängt wurden.

Leider haben wir von diesem Turm bisher nur ein einziges Foto, auf dem der Turm auch nur unvollständig zu sehen ist. Sollte noch jemand ein Foto von damals haben, auf dem dieser Turm vollständig drauf sein sollte, wären wir sehr dankbar, wenn wir es für unsere Homepage bekommen könnten.

Das Foto, das wir hier nur mit der Hälfte zeigen, auf der der Feuerwachtturm zu sehen ist, stammt aus dem Jahr 1955 und wurde damals im Vorgarten des Hauses Nr. 2a – heute Görlitzer Straße 8 - aufgenommen.
Dieser 31 Meter hohe Turm musste 1963 wegen Baufälligkeit abgerissen werden, so dass das Grundstück für den Neubau des Feuerwehrhauses zur Verfügung stand.

Im Mai 1964 begann die Firma Lorenz Wiegels aus Soltau im Auftrag des Staatlichen Forstamtes Oerrel mit dem Aufbau des neuen, 33 Meter hohen Turms, während nebenan das neue Feuerwehrhaus errichtet wurde. Die mächtigen Douglasien-Baumstämme des Turmes wurden eigens für diesen Bau im Staatsforst Oerrel geschlagen.

Seit 1965 prägten der weithin sichtbare Feuerwehrwachturm und das Feuerwehrhaus das Ortsbild unseres Dorfes.
Demnächst steigen wir auf den Turm und zeigen hier, was man von oben sehen konnte.
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