Gündung der Feuerwehr Oerrel 1948
Historisches > - Geschichte >>>>
17. September 1948 - Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Oerrel
Von der Gründungsversammlung ist die Niederschrift erhalten. Der handschriftliche Text des in Sütterlinschrift (deutsche Schrift) verfassten Protokolls (die damalige Schreibweise wurde beibehalten) hat folgenden Wortlaut:
Niederschrift
über die Gründungs-Versammlung der
“Freiwilligen Feuerwehr” Oerrel am 17.9.48
Im Anschluß an die öffentliche Gemeindeversammlung in der Gemeinschaftshalle, in der der Grundstein für die Bildung einer Freiwilligen Feuerwehr gelegt wurde, fand am Freitag, den 17.9.48 die Gründungsversammlung im Bunker Wiesehomeier statt.
Im Auftrage des Bürgermeisters der Gemeinde Oerrel, Adolf Martin, eröffnet um 20:15 Uhr Erich Lange, Oerrel, die Versammlung. Er begrüßt die erschienen Kameraden und den als Vertreter des Kreisbrandmeisters anwesenden Brandmeister Heß, Munster, auf das herzlichste. Der Wehr haben die nachfolgenden Kameraden ihren Beitritt erklärt:
1. als aktive Mitglieder:
1. Bär, Reinhard * 2. Blaß, Bruno 3. Birr, Walter 4. Brauner, Fritz 5. Draband, Helmut 6. Fetscher, Emil 7. Fischer, Johannes 8. Felden, Erich 9. Garz, Fritz 10. Gralher, August 11. Gade, Arnold 12. Helms, Werner 13. Höpting, Adolf | 14. Huy, Albert 15. Juhnke, Helmut 16. Jurek, Paul 17. Finke, Heinrich 18. Kniep, Adolf 19. Lange, Erich 20. Lietz, Paul 21. Liedtke, Fritz 22. Martin, Adolf 23. Nikolaus, Erich 24. Pötter, Erich 25. Pohl, Richard 26. de la Porte, Georg, jun. |
Seiten 2 Fortsetzung 27. Ristok, Arthur 28. Steinke, Edmund 29. Schöniger, Emil 30. Schröder, Ernst | 31. Vandreike, Gerhard 32. Völtz, Werner 33. Wisniewski, Johannes 34. Wisniewski, Karl-Heinz |
*Im Gründungsprotokoll steht der falsche Vorname Erich | |
2. als passive Mitglieder: 1. Herbert Felder 2. Josef Jaschinski 3. Philipp Wimmelmann 4. Wilhelm Wiesehomeier |
Hiernach gehören insgesamt 38 Kameraden der neu gegründeten Wehr an.
Im Anschluß daran wird dem Brandmeister Heß, Munster, das Wort erteilt.
Er übermittelt zu Beginn die besonderen Grüße des Kreisbrandmeisters Michaelis, Soltau, der am Erscheinen verhindert war. Brandmeister Heß freut sich besonders über die große Bereitwilligkeit der Kameraden zur Mitarbeit im Dienst der Feuerwehr und bringt gleichzeitig der Wehr seine Glückwünsche zur Gründung zum Ausdruck. Er stellt heraus, daß den Mitgliedern durch ihren Beitritt zur Wehr erhebliche Arbeit erwachse, diese aber im Interesse der Sache gern übernommen werden muß und wird. In kurzen Ausführungen gab Brandmeister Heß dann einen allgemeinen Überblick über die Arbeit und die Aufgaben in der Freiwilligen Feuerwehr, insbesondere über die zu leistende Übungsarbeit.
Im weiteren Verlauf der Versammlung wird herausgestellt, daß der Wehr eine T.K.S. zur Verfügung steht. Das Schlauchmaterial ist nicht als ausreichend anzusehen, da der Wehr keine besonderen Wasserentnahmestellen zur Verfügung stehen, sie lediglich auf die Oertze angewiesen ist. Brandmeister Heß verspricht hier, sich für eine Zuweisung von Schläuchen einzusetzen. Der Ausbau der Zisternen im Wege der Selbsthilfe wird für dringend erforderlich gehalten. Der seitens der Gemeinde vorgesehene Geräteraum bei der ehem. Offz. Messe wird als geeignet betrachtet, da er räumlich die Möglichkeit für Unterbringung der Gerätschaften bietet. Die Arbeit in der Wehr kann nach Ansicht des Brandmeisters Heß nur zu einem Erfolg führen, da ihr ehemalige aktive Feuerwehrleute der früheren Lagerfeuerwehr angehören und diese nach seiner Ansicht bereit und imstande sind, im Verein mit allen anderen Männern die Wehr zu einem schlagkräftigen Instrument der Brand- und Katastrophenbekämpfung zu machen.
Als notwendigste Ausrüstung muß in erster Linie für die Bereithaltung von neun Helmen und neun Breitgurten gesorgt werden. Die Ausrüstung der Wehr mit Bekleidung und Schuhzeug ist vorerst der Zukunft zu überlassen, da die augenblicklichen Verhältnisse eine Anschaffung nicht gestatten.
Es wird sodann das Kommando der Wehr gewählt, und zwar:
Wehrführer: | Erich Pötter |
Stellv. -”- : | Emil Fetscher |
Maschinisten: | Walter Birr, Paul Lietz, Gerhard Vandreike, Georg de la Porte |
Gerätewart: | Fritz Liedtke |
Schriftwart: | Erich Lange |
Hinsichtlich der Ausbildung der Wehrführer und Maschinisten macht der Brandmeister Heß den Vorschlag, mit der Entsendung zu Lehrgängen nach Celle alsbald zu beginnen. Da für den am kommenden Montag beginnenden Maschinisten Lehrgang noch Teilnehmer gesucht werden, erklärt sich Gerhard Vandreike zur Teilnahme an diesem Lehrgang bereit. Sofern auch Georg de la Porte den erforderlichen Urlaub erhält, wird auch er teilnehmen. Er wird Brandmeister Heß entsprechende Nachricht sogleich zukommen lassen.
Hinsichtlich des Aufbaues der zur Verfügung stehenden Sirene ist man der Ansicht, daß dieser zweckmäßig auf dem Gerätehaus erfolgt, zumal mit einer baldigen Freimachung der Baracke 3 gerechnet wird und von dort auch Anschluß und Bedienung der Sirene erfolgen können.
Zum Schluß nimmt dann auch Wehrführer Pötter das Wort. Er gibt der Hoffnung Ausdruck, daß alle Männer bereit sind, der Wehr ihre ganze Kraft und mit wirklichem Ernst zur Verfügung zu stellen. Mit dieser Absicht habe er sich selbst zur Übernahme des Amtes als Wehrführer bereiterklärt. In ernsten und frohen Stunden soll die Wehr zur Kameradschaft unter den Männern und in der Gemeinde beitragen. In diesem Sinne schließt er dann die erste Versammlung der Freiwilligen Feuerwehr Oerrel.
Als Einweisungs- und Übungstag wird Sonntag, der 19.9.48, 10:00 Uhr vereinbart, und zwar mit Treffpunkt am Gerätehaus.
Erich Lange Erich Pötter
Schriftwart Wehrführer
Anmerkung:
Nachdem an diesem Gründungsabend später noch drei weitere Männer ihren Beitritt zur Wehr erklärt haben, wurde das Protokoll wie folgt ergänzt:
Ihren Beitritt zur Wehr haben weiterhin erklärt:
1. Helmut Hestermann
2. Johannes Schulz
3. Fritz Mey
Der Mitgliederstand der Feuerwehr Oerrel beträgt danach:
37 aktive Mitglieder
4 passive Mitglieder,
zus. 41 Mitglieder.
Um 22:30 Uhr schließt Wehrführer Pötter mit Dank an alle Mitglieder für das rege Interesse die Versammlung.
Lange, Erich Pötter
Schriftwart Wehrführer
Dies ist die 1. Seite des Original-Gründungsprotokolls vom 17.09.1948
Das erste Feuerwehrgerätehaus steht heute noch und ist am Besten von der Bundesstraße 71 aus zu sehen.
Dieses ursprünglich als Geräteschuppen für die Offiziersmesse der Wehrmacht in Oerrel gebaute Gebäude, wurde von der Gründung der Wehr im September 1948 bis zum Umzug ins heutige Feuerwehrhaus am 10. April 1965 als Feuerwehrgerätehaus genutzt.
weiter geht es 1948 - 1949