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Wir beantworten Eure Fragen!

Wissenswertes
Ab sofort steht Euch diese Rubrik auf unserer Homepage für Eure Fragen in Zusammenhang mit dem Themen
Feuerwehr, Brandschutz, Selbstschutz, Katastrophenschutz usw. zur Verfügung.

Wir werden alle Fragen beantworten, die wir beantworten können und hier veröffentlichen.

2. Zu dem Sirenen-Fehlalarm am Freitag (20. August 2021) haben uns zahlreiche Anfragen erreicht, die wir hier zusammenfassend beantworten und Euch erläutern wollen:

Durch einen technischen Defekt löste die Sirene „Am Sportplatz“ am Freitag - 20. August 2021 – gegen 13:30 Uhr selbsttätig (also ohne jegliche menschliche Einwirkung) das Warnsignal „eine Minute Heulton“ aus. Dieses Warnsignal hat bekanntlich die Bedeutung: Rundfunkgeräte einschalten – auf Durchsagen achten!“  und dient normalerweise dazu, die Bevölkerung vor einer drohenden Gefahr lautstark zu warnen.

Wie die Flutkatastrophe im Ahrtal auf tragische Weiser gezeigt hat, sind Sirenen für eine Warnung am besten geeignet. Sie haben nur einen Nachteil: Mit Sirenen können nur schrille Töne erzeugt werden. Damit weiß aber noch niemand, vor welcher Gefahr gewarnt wird. Das kann – wie an der Ahr - eine extreme Flut - oder - wie z. B. an der Nordsee und in Hamburg - eine Sturmflut sein. Aber auch vor einem extremen Hochwasser, z. B. an einem normalerweise kleinen Bach wie dem Flüsschen Soltau in Soltau oder einem größeren Fluss, wie an der Elbe oder dem Rhein.
Bei uns im Dorf wäre eher die Warnung vor einem extremen Waldbrand oder vor einer durch einen Unfall freigesetzten Schadstoffwolke, die auf Oerrel zu driftet, denkbar. Die Schadstoffwolke muss nicht unbedingt bei Arbeiten am Dethlinger Teich entstanden sein, sondern könnte auch durch einen verunglückten Gefahrstofftransporter auf der B 71 verursacht worden sein.

Damit die Bevölkerung über die drohende Gefahr gezielt informiert werden kann, wird sie durch die ausgelösten Sirenen aufgefordert, die Rundfunkgeräte (Radios) einzuschalten und auf Durchsagen zu achten. Bei uns in Oerrel sind die Sirenen so ausgerüstet, dass die Bevölkerung vor einer Schadstoffwolke auch über Lautsprecherdurchsagen informiert werden kann. Dabei wird ein vorgefertigter Text durchgegeben.
Wenn im Heidekreis das Warnsignal ausgelöst wird, wird neben der Rundfunkdurchsage immer auch eine Warnmeldung über die BIWAPP verbreitet, so dass die hiesige Bevölkerung auf zwei Wegen – Rundfunkdurchsage und BIWAPP – erfährt, was passiert ist. Eine solche Warnmeldung wird natürlich nur im Ernstfall oder bei einer größeren Übung herausgegeben. Und zwar immer dann, wenn vorher die Sirenen mit dem Warnsignal eine Minute Heulton ausgelöst wurden.

Wenn eine Sirene – so wie die am Sportplatz gestern – aufgrund eines Defektes von allein losheult, gibt es natürlich auch keine Warnmeldung über Rundfunk oder BIWAPP. Von so einem Defekt bekommt die für die Auslösung der Sirenen zuständige Feuerwehr-Einsatz- und Rettungsleitstelle (FRL) in Soltau erstmal gar nichts mit, so dass sie darauf auch nicht sofort reagieren kann. Erst durch Nachfrage von Seiten der Feuerwehr erfuhren die FRL-Mitarbeiter dass sich eine der beiden Sirenen in Oerrel selbstständig gemacht hat.  
Übrigens: Zivilpersonen sollten die FRL auf keinen Fall anrufen nur um dort nachzufragen, was passiert ist. Wenn das jeder machen würde, wären schnell sämtliche Telefonleitung blockiert, wodurch im Ernstfall lebenswichtige Anrufe eventuell nicht mehr durchkommen würden. Daher überlasst das der Feuerwehr – wir kümmern uns.

Nun zu Euren Fragen:
Warum heulte nur die Sirene am Sportplatz?
Wie oben bereits erwähnt, hatte diese Sirene einen technischen Defekt, deren Ursache wir bisher nicht kennen. Die notwendigen Untersuchungen werden jetzt von der zuständigen Wartungsfirma vorgenommen.

Musste es nicht ein Fehlalarm sein, wenn nur eine der beiden Sirenen heult?
Nein, muss es nicht! Es hätte auch sein können, dass die Sirene auf dem Feuerwehrhaus defekt ist und sie deswegen das Signal nicht ausgelöst hat. Wir haben in Oerrel glücklicherweise zwei Sirenen, so dass wir auch dann gewarnt werden können, wenn eine der Sirenen einmal ausfallen sollte. In einigen Ortsteilen sind – allerdings je nach Windrichtung - beide Sirene gut zu hören. Am Freitag war die später erfolgte Entwarnung zum Beispiel im Oberdorf über beide Sirenen gut hörbar.
Wichtig: Egal, ob beide Sirenen auslösen oder aus welchen Gründen auch immer nur eine Sirene – die Warnung ist immer ernst zu nehmen und es sollte unbedingt entsprechend gehandelt werden: Ins Haus gehen, alle Fenster und Türen schließen, Nachbarn informieren, das Radio einschalten und auf Durchsagen achten, die bei uns zusätzlich immer auch über die BIWAPP herausgegeben werden.
Übrigens wird im Heidekreis ausschließlich über die BIWAPP gewarnt, die daher jeder auf seinem Smartphone installiert haben sollte. Andere Warn-Apps, wie z. B. KATWARN, nutzen Euch im Heidekreis gar nichts, da hier Warnungen ausschließlich über die BIWAPP verbreitet werden.
Wenn beide Sirenen funktionieren, wird das Warnsignal immer über beide Sirenen verbreitet. Normalerweise können die Sirenen nur gemeinsam – nicht einzeln – ausgelöst werden. Aber nochmal: Auch wenn nur eine Sirene heult, heißt das nicht automatisch Fehlalarm!

Es gab keine Lautsprecherdurchsage, musste es da nicht eine Übung sein?
Nein, natürlich nicht. Wie bereits einleitend erwähnt, kann mit dem Warnsignal auf alle denkbaren und auch undenkbaren Gefahrensituationen gewarnt werden. Vorgefertigte Lautsprecherdurchsagen gibt es nur für den Fall einer Schadstoffwolke. Es hätte aber auch eine andere Gefahr sein können, für die keine Durchsage hinterlegt ist. Und bis die Durchsagen über das Radio verbreitet werden, vergeht immer eine gewisse Zeit. Das lässt sich gar nicht anders bewerkstelligen, da die Rundfunkanstalten erst einmal informiert werden müssen.
Daher nochmals: Das Warnsignal ist unbedingt immer ernst zu nehmen! Der Faktor Zeit kann in einem solchen Fall lebensrettend sein, unterschätzt das bitte nicht. Auch wenn es ärgerlich ist, so ist uns ein Fehlalarm lieber, als dass ein Ernstfall eingetreten wäre. Wer aber darauf vertraut, dass es nur eine Fehlalarmierung oder eine Übung ist, könnte seine Gesundheit und schlimmsten Fall sein Leben und das seiner Angehörigen aufs Spiel setzen. Auch hier sei noch einmal an das traurige Beispiel im Ahrtal erinnert, wo  die Warnungen die Bevölkerung nicht rechtzeitig erreicht haben bzw. wegen fehlender Sirenen überhaupt nicht gewarnt werden konnte.
Beim Fehlalarm am Freitag wurden in Oerrel Personen gesehen, die nach dem Alarm noch seelenruhig mit dem Fahrrad durch die Straßen fuhren. Es sollten sich alle über die Bedeutung des Warnsignals – zum Beispiel hier auf unser Homepage - informieren und entsprechend handeln.
Die Sirenen heulen nicht zum Spaß!

Daher unser Appel zum Schluss:
Mit unseren beiden Sirenen haben wir in Oerrel zwei hochmoderne Warneinrichtungen, die andere in der jüngeren Vergangenheit gerne gehabt hätten. Solche Warneinrichtungen sind aber nur dann von Nutzen, wenn sie von der Bevölkerung auch angenommen und beachtet werden. Bei uns im Heidekreis haben sowohl der Landkreis als zuständige Katastrophenschutzbehörde, der die Voraussetzungen für die Verbreitung von Warnungen über Rundfunk und BIWAPP im Kreisgebiet geschaffen hat, als auch die Stadt Munster als Gefahrenabwehrbehörde und damit Eigentümer unserer Sirenen dafür gesorgt, dass wir vor Gefahren gewarnt werden können.
Jetzt liegt es an jeden einzelnen von uns, dass ihn die ausgegeben Warnungen auch erreichen und die damit verbundenen Warnsignale auch ernst genommen und befolgt werden. Das schwächste Glied in der Warnkette sind die Empfänger der Warnungen – und das sind wir selbst. Dies haben uns die schlimmen Ereignisse der letzten Zeit leider sehr drastisch vor Augen geführt.
Eine Minute Heulton heißt immer:
- Sofort ins Haus!
- Fenster und Türen schließen!
- Nachbarn informieren!
- Alten Menschen und Behinderten behilflich sein!
- Rundfunkgeräte einschalten und auf Durchsagen achten!
- Herausgegebene Anweisungen unbedingt befolgen!
- Nicht eigenmächtig handeln – es könnte genau das Verkehrte sein.
- Ruhe bewahren!

Erst wenn Entwarnung gegeben wurde, das Haus wieder verlassen.
Und bereits jetzt schon: Wenn noch nicht geschehen, unbedingt die BIWAPP auf dem Smartphone installieren und richtig einstellen! Denn der beste Schutz in einer Gefahrensituation ist, wenn man sich aufgrund einer Warnung noch rechtzeitig vorbereiten und fortlaufend über die Ereignisse informiert werden kann. Ihr erfahrt so eher etwas als durch einen nicht erlaubten Anruf bei den Einsatzkräften.
Überlasst den Rest den Einsatzkräften. Die können helfen.
Eure Freiwillige Feuerwehr Oerrel

Solltet Ihr noch Fragen zum „Fehlalarm“ haben, könnt Ihr uns diese gerne über das Eingabefeld oben auf dieser Seite stellen. Soweit uns möglich, werden wir sie beantworten.



1. Warum gab es in Oerrel beim Sirenenprobealarm am Donnerstag (10. Sep. 2020) keine Lautsprecherdurchsage?

Bei  dem Sirenenprobealarm am 10. September 2020 handelte es sich um einen  Probealarm, der federführend vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und  Katastrophenhilfe (BBK) in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen  Innenministerium und den Landkreisen durchgeführt wurde. Mit diesem  bundesweiten Warntag sollte zum einen die Funktionsfähigkeit aller in  Deutschland noch vorhandenen Sirenen getestet und zum anderen die  Menschen für das Thema Warnung der Bevölkerung sensibilisiert und auf  die verfügbaren Warnmittel (Sirenen, Warn-Apps u. a.) aufmerksam gemacht  werden.
Die  im Heidekreis vorhandenen Sirenen werden zentral von der  Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle in Soltau ausgelöst. Am Warntag  wurde das für die Bevölkerung bedeutende Warnsignal „Eine Minute  Heulton“ ausgelöst, mit dem wir vor einer drohenden Gefahr gewarnt  werden. Doch durch diesen schrillen Warnton allein weiß noch niemand,  welche Gefahr eigentlich droht. Daher bedeutet dieses Signal auch nur: Rundfunkgeräte einschalten – Auf Durchsagen achten!
Erst  über die Rundfunkdurchsagen wird einem mitgeteilt, welche Gefahr droht  und wie man sich davor schützen kann. Daher muss man – wenn dieser auf-  und abschwellende Sirenenton zu hören ist – möglichst schnell ein Radio  einschalten und auf Warndurchsagen achten. Durchsagen werden in der  Regel aber nur in einem Ernstfall zeitnah durchgegeben und dann auch  mehrmals am Tag wiederholt. Bei einem Probealarm ist das anders. Da gibt  es diese Meldungen nur in Kurzform meist innerhalb der  Verkehrsnachrichten.  
Mit den beiden Sirenen in Oerrel können auch Warndurchsagen ausgelöst werden. Dazu wurde eine vorgefertigte Warndurchsage hinterlegt. Der Text dieser Durchsage bezieht sich allerdings nur auf eine drohende Gefahr durch eine ausgetretene Gefahrstoffwolke.  Und zwar unabhängig davon, ob es sich dabei um eine Rauchwolke in Folge  eines Waldbrandes, um eine bei einem Gefahrgutunfall ausgetretene  Schadstoffwolke oder - im Extremfall – um eine bei einem Störfall bei  den Räumungsarbeiten am Dethlinger Teich ausgetretene Kampfstoffwolke  handelt.  

Diese Durchsage macht also nur dann Sinn, wenn eine entsprechende Gefahr droht und die Oerreler Bevölkerung im Ernstfall unabhängig von einer Rundfunkdurchsage zusätzlich direkt gewarnt werden muss. Aber auch dann erfährt man Näheres (z. B. was wirklich passiert ist) nur über die Rundfunkdurchsage.  
Die  Lautsprecherdurchsage kann aber auch bei einer Übung oder bei einem  gesonderten Probealarm ausgelöst und ausprobiert werden. Um die  Bevölkerung nicht unnötig zu beunruhigen, müsste dies aber vorher  ausdrücklich im Ort bekannt gemacht werden. Daher  wurde die Lautsprecherdurchsage am bundesweiten Warntag nicht  ausgelöst, so dass in Oerrel - wie in anderen Orten auch - nur die  Sirenen heulten.

Wie  aus den Nachrichten bekannt geworden ist, hatte die vom BBK gesteuerte  Verbreitung der Probewarnung über die verschiedenen Warn-Apps an diesem  Tag nicht funktioniert, da das System überlastet war. Derartige  Erfahrungen können nur festgestellt werden, wenn die Systeme unter  Belastung überprüft werden. Das sollte am bundesweiten Warntag erstmals  ausprobiert werden. Auch wir Feuerwehren üben, damit im Ernstfall alles  richtig funktioniert. Nur aus Fehlern kann man lernen, die richtigen  Konsequenzen ziehen und Verbesserungen vornehmen. Das ist Sinn und Zweck  jeder Übung.  

Hier noch ein wichtiger Hinweis zu den Warn-Apps:
Es  gibt derzeit drei Warn-Apps in Deutschland. Das sind die vom BBK  herausgegebene NINA sowie die beiden Apps: BIWAPP und KATWARN.

Vom Heidekreis, der bei uns für den Katastrophenschutz zuständig ist und die Warn-App für uns finanziert, wird die BIWAPP (Bürger-Informations- und Warn-App) für die schnelle Verbreitung von Warnmeldungen genutzt. Daher muss bei uns in Oerrel die BIWAPP auf dem Smartphone vorhanden sein.

KATWARN wird vom Heidekreis nicht verwendet, so dass darüber keine ortbezogenen Warnungen zu bekommen sind.

NINA  ist die vom BBK verwendete Warn-App, über die in erster Linie  bundesweite Warnungen verbreitet werden oder über die bei überregionalen  Großschadenslagen gewarnt wird. Warnungen, die über NINA verbreitet  werden und für den Heidekreis relevant sind, werden von der BIWAPP  automatisch übernommen. Derartig verbreitete Meldungen sind in der  BIWAPP am Icon MoWaS (Modulares Warnsystem) erkennbar.  

Im Übrigen sei darauf hingewiesen, dass in der BIWAPP die richtigen Einstellungen vorgenommen  sein müssen, damit die ortsbezogenen Warnungen und Meldungen auch  empfangen werden. Hinweise dazu gibt es über nachfolgenden Link:

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