- Unser Oerrel in alten Landkarten 2
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Allerdings wurde das Dorf darin leider nicht komplett auf einem Kartenblatt sondern auf drei verschiedenen Kartenblättern erfasst. Hinzu kommen noch die Kartenblätter, auf denen Kohlenbissen und der Neue Heidkrug am Oerreler Moor eingezeichnet sind. Den ehemaligen Heidkrug (späteren Neuenkrug) bei Brambostel gab es 1872 allerdings nicht mehr.
Allgemeine Vorbemerkungen zu den Kartenblätter:
Wie aus dem Deckblatt hervorgeht, wurden die „Einschätzungs-Kupons“ erstellt, als das Amt Soltau zum Kreis Fallingbostel gehörte. Später wurde das auf dem Deckblatt abgeändert in Kreis Soltau, während die ursprüngliche Bezeichnung auf den darin befindlichen Kartenblättern unverändert blieb. Auf den Kupon-Blättern, die jeweils einem Kartenblatt vorgeheftet sind, wurden jeweils drei Vermerke handschriftlich hinzugefügt:
Die Voreinschätzung der Holzungen bewirkt am 16. Septbr. 1872 (Unterschrift) Forstmeister
Die Einschätzung bewirkt am 18. Septbr. 1872 Die Einschätzungsdeputierten (Unterschriften)
Gesehen Soltau d, 3. October 1872 Der Veranlagungs-Commissar (Unterschrift: Böning)
Auf den Kartenblättern sind die sauber geschriebenen Flurbezeichnungen gut zu lesen. Außerdem wurden die Namen der Bauern aus Oerrel, zu dessen Hof das jeweilige Grundstück gehörte, in Sütterlinschrift eingetragen. Die in blauer Schrift vorgenommen Eintragungen (Zahlen und Buchstaben) stammen von den Einschätzungsdeputierten, die bei der Einschätzung am 18.09.1872 hinzugefügt wurden. Dadurch sind einige Blätter für uns heute etwas unübersichtlich.
Gebäude wurden rot eingezeichnet. Hauptwege ockerfarben, sonstige Wege farblos (Untergrund zu sehen). Rot umrandet sind die Grundstücke, die zu dieser Zeit bereits der Provinzialforst gehörten. Daher wurden bei diesen Grundstücken auch keine Namen hinzugefügt. Gemarkungsgrenzen wurden schwarz eingezeichnet. Mit einem geraden blauen Strich ist der Verlauf der Kleinen Oertze eingezeichnet, die nördlich von Oerrel aber als „Der Moorgraben“ bezeichnet wird. Daneben wird die Fließrichtung mit einem Pfeil angegeben. Erst südlich von Oerrel steht der Name „Kleine Oertze“ am Bachverlauf. In einigen Kartenblättern wurden durch die Einschätzungsdeputierten weitere Eintragungen (Linien, Umrandungen, etc.) gemacht, die für uns heute weniger von Bedeutung sind. Mit gestrichelten Linien wurden Höhenunterschiede im Gelände kenntlich gemacht.
Um die Orientierung zu erleichtern, werden die hier gezeigten Kartenblätter so dargestellt, wie man es von heutigen Karten gewohnt ist. Die Karten lassen sich vergrößert betrachten.
© Niedersächsisches Landesarchiv NLA HA Kartensammlung Nr. 32 I Oerrel Bd. 24
Die beiden Höfe in Kohlenbissen verteilen sich auf zwei Kartenblätter:
© Niedersächsisches Landesarchiv NLA HA Kartensammlung Nr. 32 I Oerrel Bd. 24
Auf diesem Blatt ist oben rechts der damalige Hof Elbers zu erkennen. Der da drüber verlaufende Hauptweg ist heute die Straße nach Munster.
© Niedersächsisches Landesarchiv NLA
HA Kartensammlung Nr. 32 I Oerrel Bd. 24
Links in der Mitte dieses
Kartenblattes der Hof Kohlmeyer. Der da drüber verlaufende Hauptweg
ist heute die Straße nach Oerrel bis zur Kreuzung „Schwarze
Marie“.
Die fünf Höfe
in Oerrel verteilen sich auf drei
Kartenblätter. Zur besseren Orientierung werden die damaligen Wege
mit ihren heutigen Straßennamen versehen.
© Niedersächsisches Landesarchiv NLA
HA Kartensammlung Nr. 32 I Oerrel Bd. 24
Von oben links nach unten
rechts verläuft der Weg „Bundesstraße 71“. Bei dem Weg, der
mittig von dem Weg (B 71) abzweigt, handelt es sich um den Teil des
Lüneburger Weges, der heute zur Brandenburger Straße gehört und
sich bis zum Weg zur Rodelbahn verlängert. Der Weg, der an der
Rodelbahn vorbeiführt, ging damals über den Lüneburger Weg hinaus
weiter bis zur B 71. In die andere Richtung führte er – so wie
heute - an der Rodelbahn vorbei bis ins Dorf, wo er als „Schweriner
Straße“ bis auf die Kohlenbissener Straße verläuft. Das Dorf lag
damals rechts von dem Weg „Kohlenbissener Straße“ (47). Bereits
1872 stand dort das direkt an der Straße liegende Fachwerkhaus (46).
Auf der anderen Seite dieses Weges führt der Weg „Zur Kleinen
Oertze“ zu den beiden links und rechts des Weges liegenden Höfe,
die heute beide nicht mehr existieren. Auf der linken Seite steht
seit 1900 das Gebäude der Korrigendenanstalt (Waldklinik). Auf der
rechten Seite verläuft die Straße im Westerfeld. Am Weg „B 71“
ist der Marcks`sche Hof (heute: Gut Orla) zu sehen, zu dem auch die
Gebäude auf der gegenüberliegenden Seite der „B 71“ gehören.
Das links eingezeichnete Fachwerkhaus (32) steht heute noch. Am Ende
des Dorfes gabelt sich der Weg in den Faßberger Weg (nach rechts)
und die „B 71“ – heute Forstweg (nach unten). Der Brambosteler
Weg kommt von oben auf den Weg (B 71). Das Schulhaus gab es 1872 noch
nicht.
© Niedersächsisches Landesarchiv NLA
HA Kartensammlung Nr. 32 I Oerrel Bd. 24
Links oben ist auf der
linken Seite der „alten B 71“ (Forstweg) der ursprüngliche
Kuhlmann`sche Hof zu sehen. Der Weg (B 71) führte damals weiter über
die Kleine Oertze, die an der Brücke zu einem Teich aufgestaut wurde
(31). Der Bach fließt von links nach rechts. Der kurze Weg am oberen
linken Rand ist der Weg in der Verlängerung der heutigen Straße
„Zur Kleinen Oertze“. Den Querweg, der zum Weg „B 71“ führt,
gibt es heute ebenfalls noch. Er führt heute am Sportplatz vorbei
zur Kohlenbissener Straße. Vom Weg „B 71“ zweigt im spitzen
Winkel nach unten der Sültinger Weg ab, an dem rechts davon die
beiden Flurstücke „Auf dem Emloh“ und „Hahnenmoor“ liegen.
In den 1970er und 1980er Jahren wurde die dahinter fließende Kleine
Oertze in diesem Bereich zum Hahnenmoorsee aufgestaut. Der von unten
rechts kommende Weg ist der heutige „Mastenweg“. Am oberen Rand
verläuft der Faßberger Weg. Der schmale Weg, der im Dorf vom
Faßberger Weg abzweigt, führt heute an den Jagdhäusern vorbei, die
es 1872 noch gab. Dieser Weg endete damals dort, wo sich in den
1930er bis 1960er Jahren der „Badeteich“ befand. An dieser Stelle
fließt heute noch das Rinnsal in die Oertze, das in der Karte rechts
neben der Oertze eingezeichnet wurde. Das oberhalb davon liegende
Flurstück ist der „Mühlenkamp. Allerdings ist weder in dieser
Karte eine Mühle eingezeichnet noch gibt es irgendwelche Hinweise
darauf, dass es überhaupt jemals eine Mühle in Oerrel gegeben hat.
Sollte dies aber doch der Fall gewesen sein, müsste die Mühle wohl
in diesem Bereich gelegen haben.
© Niedersächsisches Landesarchiv NLA
HA Kartensammlung Nr. 32 I Oerrel Bd. 24
Am oberen Rand der Karte
verläuft der Weg „Kohlenbissener Straße“ von dem mittig im
spitzen Winkel nach rechts unten der Weg zur heutigen Straße „Am
Sportplatz“ und weiter in der Verlängerung bis zur „B 71“
abzweigt. In dem Flurstück „Buchworth“ liegen heute der
Sportplatz und die Jahnstraße. In dem mit „13“ bezeichneten
Dreieck steht heute das „Große Haus“. Was sich dort 1872 dort
befand ist nicht bekannt, das Grundstück ist in der Karte aber
farblich markiert. Die Kleine Oertze wurde 1872 anscheinend zu beiden
Seiten der Brücke „Kohlenbissener Straße“ aufgestaut. Das
Flurstück „In der Worth“ wird begrenzt vom Weg „Kohlenbissener
Straße“ und dem Weg in der Verlängerung der Straße „Zur
Kleinen Oertze“. In diesem Abschnitt ist die Kleine Oertze 1872
noch als „Der Moorgraben“ bezeichnet worden. Rechts davon liegt
der Hof Nr. 1, der noch bis Anfang der 1960er Jahre am Ende der
heutigen Straße „Unter den Buchen“ stand. Rechts davon lagen die
beiden Höfe an dem Weg „Zur Kleinen Oertze“ (siehe Kartenblatt
oben). Zwischen der Gemarkungsgrenze Trauen (links) und dem
Verbindungsweg „Kohlenbissener Straße – „B 71“ liegt das
Gebiet, in dem in den 1940er Jahren die „Muna“ angelegt wurde.
Fortsetzung folgt - Zu
einem späteren Zeitpunkt werden hier weitere Karten und Ortspläne
von Oerrel vorgestellt.